Einen besseren Zeitpunkt, als jenen nach dem 3:2 Derbysieg über den Lokalrivalen KAC, hätte sich der neue Trainer des EC VSV Gerhard Unterluggauer gar nicht wünschen können, als er am Tag danach bei der Sitzung des Sportpresseklubs Kärnten in Klagenfurt der wissbegierigen Journalistenrunde Rede und Antwort stand. Mit von der Partie war auch sein Co-Trainer und Nachwuchsleiter Hans Winkler.
Gerhard Unterluggauer gilt als VSV Urgestein, machte als Verteidiger wiederholt mit dem schärfsten Schuss auf sich aufmerksam. „Wie der zustande kam weiß ich nicht, er war einfach da.“ 2005 gelang ihm das schnellste Doppeltor der Geschichte innerhalb von nur 6 Sekunden und das gegen den KAC. Mit dem VSV war er zweimal Meister (1989/99 und 1992/93), hatte drei Olympiaeinsätze (Nagano 1998, Salt Lake City 2002 und Sotschi 2014), ist mit 17 WM-Einsätzen auch Rekordteamspieler.
„Heute hat sich viel geändert, man ist jederzeit erreichbar. Früher saßen die Journalisten neben dir in der Kabine und stellten dir Fragen. Jetzt bin ich als Trainer wieder dort, wo meine Profikarriere begann. Für jedes Spiel gut vorbereitet zu sein ist mein Ziel. Nach dem 0:4 gegen Salzburg waren die Jungs gewarnt.
Natürlich wurde der Sieg über den KAC gefeiert, aber ohne mich. Die wilden Tage von früher sind längst vorbei.“
Ohne Profis im Team geht es heute längst nicht mehr: „Bei der Spielerauswahl war der Charakter für mich ausschlaggebend. Jeder Profi muss auch unsere jungen Spieler besser machen, er muss ihnen helfen, das ist mein Ziel. Schließlich ist die EBEL attraktiv genug für junge Spieler. Sie müssen nicht ins Ausland gehen, sie können sich hier viel besser weiter entwickeln.“
Unterluggauer hat in der ÖEl, der WHL und in der DEL gespielt, aber nie beim KAC. „Als mein Vater hörte, dass ich zum KAC will, verließ er die Wohnung, daher blieb ich beim VSV“, gestand Unterluggauer mit einem Lachen und wird es weiter tun, wenn sein VSV die Play off erreicht. „Stimmt, dann bin ich zufrieden.“
Am Dieter Arbeiter Foto v.l.: VSV Nachwuchsleiter und Co-Trainer Hans Winkler, VSV Trainer Gerhard Unterluggauer, SPK Geschäftsführer Dietmar Triebnig und SPK Vorstand Dr. Tono Hönigmann, der auch die Diskussion leitete.